1. Tag – Die erste Hürde

Mit dem Zug in Saint Jean Pied de Port angekommen führte der erste Weg ins Anmeldebüro. Hier registriert man sich erstmals für die Wanderung und bekommt auch die zwei wichtigsten Utensilien, die es überhaupt auf dem Jakobsweg gibt. Einerseits ist dies der Pilgerpass (mit allen Etappenzielen und genug Platz für viele Stempel der einzelnen Stationen) und zweitens die Jakobsmuschel, die als Erkennungszeichen und treuer Wegbegleiter dient.

Vom Dorf Saint Jean Pied de Port ging es mit dem 20 Kilo schweren Rucksack gleich die erste Steigung hinauf. Was ich nicht wusste – diese Steigung zog sich über ungefähr 4 1/2 Stunden. Zu Mittag wurde es schon ziemlich heiß und der Anstieg wurde immer steiler. Um ca 15:00 Uhr erreichte ich den Cica-Pass (1430 Höhenmeter). Nach zwei bis drei totalen Burnouts, die mit Dextro Engery überwunden wurden, hatte die Steigung ein Ende gefunden und der Verlust von ca. 5 Liter Körperflüssigkeit machte sich durch eine atemberaubende Landschaft inmitten der Pyrenäen bezahlt.

Ein anspruchsvoller Abstieg folgte und abends erreichte ich Roncesvalles (960 Höhenmeter), wo es Essen um 8 Euro gab, das aber ein komplettes Menü mit Fish & Chips, Nudeln, Joghurt und Wein bot. Am Tisch versammelten sich lauter Franzosen und Spanier und auch einige Leute aus anderen Nationen. In dem 100 Bettenquartier ging der erste anspruchsvolle Tag, der 27 Kilometer und ca. 900 Höhenmeter beinhaltete, zu Ende.